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Geopunkte im Landkreis: Vielfältig und faszinierend

Auf den ersten Blick ist die Schwäbische Alb eine faszinierende Karstlandschaft. Auf den zweiten Blick ein phänomenales Fenster in die Vergangenheit. Und auf den dritten Blick ist die Alb ein kostbarer Schatz, den wir bewahren müssen. Deshalb trägt die Landschaft der Schwäbischen Alb seit 2015 das UNESCO-Siegel, als eine von gegenwärtig fast 200 herausragenden Landschaften weltweit.
Inhalt & Quicklinks

Geopoint: Kalktuffterrassse Unterdrackenstein

An den Hängen des tief eingeschnittenen Gosbachtals sprudelt Quellwasser, aus dem kontinuierlich Kalk abgeschieden wird. So bildete sich im Laufe der Jahrtausende eine mehr als 20 Meter hohe Kalktuffterrasse, über deren Rand sich das Wasser ergießt.

Etwas unterhalb befindet sich eine Mariengrotte. Diese meist künstlich geschaffenen Schreine mit Marienbildnis sind in Süddeutschland sehr verbreitet und teilweise der Lourdes-Grotte nachempfunden. Hier befindet sich eine Marienstatue in einer seltenen Primärhöhle, einem natürlichen Hohlraum, der durch die Bildung von neuem Kalktuff entstanden ist.

Kalktuff kann je nach Bedingungen wenige Zentimeter pro Jahr wachsen und bildet hier einen steinernen Überhang, die sogenannte “Nase”. Hat diese Gesteinsbildung nach langem Wachstum eine gewisse Größe erreicht, bricht sie durch ihr Eigengewicht ab und eine neue “Nase” wächst. Zuletzt geschah das am 23. August 2020. Den sonst kaum wahrnehmbaren Prozess der Landschaftsbildung kann man hier live erleben.

Orte mit Kalktuffbildungen sind wertvolle Lebensräume und sehr verletzlich gegenüber äußeren Einflüssen. Bitte unbedingt auf den Wegen bleiben!

Geopoint: Vulkanschlot am Aichelberg

Der Vulkanschlot Aichelberg kann Spannendes über den Vulkanismus auf der Schwäbischen Alb erzählen. Als er noch aktiv war, lag die Landoberfläche 250 Meter höher als heute. Mit der Zeit wurden Gesteine abgetragen. Dadurch wurde der Vulkanschlot freigelegt und blieb stehen, da sein Gestein widerstandsfähiger war. Heute nehmen wir ihn als weit sichtbare Erhebung in der Landschaft wahr.

Im Tertiär, vor 17 bis 11 Millionen Jahren durchschlugen Gesteinsschmelzen in Eruptionsröhren das Juragestein. Dabei wurden Trümmer älterer Gesteine mit nach oben gebracht, die sich mit dem vulkanischen Material mischten. Sie sind heute als verschiedenfarbige, kantige Stücke im grauen Vulkangestein zu erkennen. Das so entstandene Gestein nennt man Basalttuff.

Ein beeindruckender Zeuge der vulkanischen Prozesse ist die „Sinkscholle“ am Aichelberg, ein 100 x 200 Meter großes Stück Jurakalkstein, das damals von oben in den Vulkanschlot gerutscht ist.

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Schwäbischer Albtrauf e.V.

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© Stefan Kuhn Photography

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© Julia Späth