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Ein Vater zeigt seiner Tochter, die er in den Armen hält, die Photovoltaikanlage auf dem Dach eines Hauses

Nachhaltige Modernisierung: Darauf müssen Sie achten

Für Immobilieneigentümerinnen oder -eigentümer kommt irgendwann die Zeit sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wann die eigene Immobilie nachhaltig modernisiert bzw. saniert werden soll. Doch welche Maßnahmen sind hier besonders erfolgsversprechend? Gibt es Förderungen dafür? Und wie erkennt man überhaupt, ob die eigene Immobilie energetisch saniert werden muss? Claudia Bauer, Segmentmanagerin für Baufinanzierung bei der Kreissparkasse Göppingen, gibt auf diese und weitere Fragen die Antworten.
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Modernisierungsmaßnahmen für die eigene Immobilie

Frau Bauer, etwa ein Drittel der gesamten Treibhausemissionen in Deutschland verursachen Gebäude. Warum ist das so beziehungsweise warum verursachen Gebäude so viel CO2?

Claudia Bauer: Es gibt hier nicht nur einen Grund. Zum einen sind die meisten Gebäude nach wie vor mit alter Heiztechnik ausgestattet – werden also mit Erdöl oder Erdgas betrieben. Es gibt sogar noch Häuser, die mit Kohle oder Holzöfen beheizt werden. Alle vier Energielieferanten gehören zu den fossilen Brennstoffen und sind für die Treibhausemissionen mitverantwortlich.

Zum anderen sind viele Gebäude noch nicht saniert worden, d.h. es wurden keine Maßnahmen zur Wärmedämmung durchgeführt. Dies bedeutet wiederum, dass noch viel Heizwärme nach außen dringt und somit mehr geheizt werden muss.

Und mit welchen Maßnahmen kann ich mein Zuhause nachhaltiger machen?

Claudia Bauer: Wie bereits erwähnt ist der Austausch von alten Heizungssystemen und die Nachrüstung der Gebäude hinsichtlich der Wärmedämmung ein wichtiger Hebel. Der Austausch alter Fenster kann hier ebenfalls sehr hilfreich sein. Und auch der Einsatz der Photovoltaik-Technik spielt zukünftig eine immer größere Rolle. Wenn bei all den ganzen Sanierungsmaßnahmen dann sogar ökologisch nachhaltige Stoffe zum Einsatz kommen sollten, ist dies sogar noch eine Stufe „besser“. Allerdings verteuert es das ganze Vorhaben dann nochmals.

Claudia Bauer, Segmentmanagerin für Baufinanzierung der Kreissparkasse Göppingen
Eine Collage mit verschiedenen Elementen, unter anderem Energiesparlampen und einem Schlüssel mit grünen Hausanhänger.

Hilfe von Profis beanspruchen

Gibt es noch andere Aspekte, auf die ich bei der energetischen Sanierung meiner Immobilie achten muss?

Claudia Bauer: Vom Gesetzgeber werden immer häufiger bestimmte Vorgaben gemacht. Diese können je nach Bundesland auch noch unterschiedlich erweitert sein. Zudem sollte man nicht einfach „drauflos sanieren“, sondern sich Hilfe von Energiesachverständigen holen. Von ihnen erhält man ein kostenpflichtiges „Gutachten“ – eine Aufstellung aller möglichen Maßnahmen.

Ist es sinnvoller die ganze Immobilie vollständig zu modernisieren oder ist es besser die Arbeit einzeln vorzunehmen und mir Zeit zu lassen?

Claudia Bauer: Hier gibt es kein richtig oder falsch. Habe ich als Eigentümerin oder Eigentümer die Zeit und die finanziellen Mittel alles auf einmal (oder zumindest die wichtigsten Arbeiten) machen zu lassen oder kann ich nur in Teilschritten vorangehen? Will ich ständig eine Baustelle haben oder will ich in ein „fertiges“ Haus ziehen? Wichtig ist, dass ich mir die Unterstützung einer Energieberaterin oder eines Energieberaters hole. Wie bereits erwähnt erhält man von diesen eine Aufstellung aller möglichen Maßnahmen. Im Normalfall ist eine grobe Kostenschätzung mit dabei. Mit diesen kann bzw. sollte dann auch besprochen werden, welche Maßnahme(n) am dringendsten sind – so wird eine Art Fahrplan erstellt.

Immobilie nachhaltig modernisieren

Wie erkenne ich überhaupt, ob meine Immobilie energetisch saniert werden muss?

Claudia Bauer: Das lässt sich im Grunde recht einfach feststellen, etwa über das Alter des Gebäudes und ob es bisher noch nicht modernisiert oder saniert wurde bzw. wann die letzten Maßnahmen erfolgt sind. Auch hohe Heizkosten oder undichte Fenster deuten darauf hin, dass eine energetische Sanierung anstehen sollte. Darüber hinaus gibt es noch gesetzliche Vorgaben, die Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer berücksichtigen müssen. Kleiner Tipp: Einfach mal einen Energieausweis beantragen – die Einstufung dort kann ebenfalls einiges aufzeigen.

Was würden Sie sagen: Welche energetische Sanierung bringt am meisten bzw. ist am sinnvollsten?

Claudia Bauer: Wenn ich an die Treibhausemmissionen denke, dann wäre für mich ganz klar der Austausch der alten Heizungssysteme mein Favorit. Nach Möglichkeit sollte dann eine PV-Anlage aufs Dach, wenn die Voraussetzungen gegeben sind.

Wenn die bisherige Heizung aber noch nicht so alt ist, können eine neue Außendämmung (Wände und Dach) sowie neue Fenster auch viel bewirken.

Welche Möglichkeiten bietet mir die Kreissparkasse Göppingen, um nachhaltig zu modernisieren?

Claudia Bauer: Alle Finanzierungsberaterinnen und Finanzierungsberater der Kreissparkasse Göppingen kennen sich mit den Sanierungen und der staatlichen Förderlandschaft bestens aus. Die energetische Sanierung und Modernisierung ist nahezu bei jedem Finanzierungsgespräch ein Thema. Wir beraten zu diesem Thema und beantragen dann auch für die Kundinnen und Kunden die in Frage kommenden öffentlichen (Kredit-)Mittel.

Gibt es auch Förderungen, mit denen ich bei meinem nachhaltigen Vorhaben unterstützt werde?

Claudia Bauer:  Wie gesagt, unsere Finanzierungsberaterinnen und -berater sind alle fit im Thema öffentliche Förderungen bei Sanierungen und Modernisierungen. Auch ein Blick auf unsere Homepage kann weiterhelfen. Alternativ kann man natürlich auch auf die Seiten der Kreditanstalt für Wiederaufbau sowie jener der L-Bank gehen. Dort sind die aktuellen Förderprogramme immer ersichtlich.

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Bauer.

Eine alte und modernisierte Hausfassade nebeneinander
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