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Ein Segelflieger schwebt in der Luft, während ein Insasse des Fliegers seine Hände in die Luft reckt.

AeroClub Göppingen-Salach e.V.: Hier geht es hoch hinaus

Wer hoch hinaus will, ist beim AeroClub Göppingen-Salach e.V. genau richtig. Denn hier kommen Liebhaberinnen und Liebhaber von Flugzeugen in der Region zusammen, um den Traum vom Fliegen zu leben. Im Gespräch mit prisma gibt der 1. Vorsitzende des AeroClubs Peter-Michael Dauner Einblicke in den Verein.
Inhalt & Quicklinks

Der AeroClub Göppingen-Salach e.V.

Herr Dauner, wie kam es zur Gründung des AeroClub Göppingen-Salach e.V.?

Peter-Michael Dauner: Der Verein hat sich am 1. Januar 2002 durch die Verschmelzung der beiden Fliegergruppen Göppingen und Salach gegründet.  Die Fliegergruppe Göppingen gab es seit 1929, jene aus Salach seit 1932. Wir können also auf eine lange Geschichte zurückblicken. Heute haben wir 73 aktive Mitglieder im Verein sowie 18 Modellflieger. Hinzu kommen auch noch 59 Fördermitglieder.

Und was für Flugzeuge sind Teil der Flotte?

Peter-Michael Dauner: Zu unserer Flotte gehören insgesamt acht verschiedene Flugzeuge. Davon sind fünf Segelflieger und drei Motorflieger.

Diese müssen ja auch unterhalten werden. Wie finanziert sich denn der Verein und damit auch Ihre Flotte?

Peter-Michael Dauner: Wir finanzieren uns vorwiegend über unsere Mitgliedsbeiträge, die Fluggebühren sowie Spenden. Darüber hinaus betreiben wir am Flugplatz eine eigene Gaststätte und organisieren Veranstaltungen, die zur Finanzierung unseres Vereins beitragen. Die Unterhaltungen der Flugzeuge sowie des Platzes stemmen wir alles in Eigenleistung.

Wie gestaltet sich das Vereinsleben bei Ihnen?

Peter-Michael Dauner: Das Vereinsleben selbst ist bei uns natürlich sehr wichtig. Gerade der soziale Umgang und das gemeinsame Hobby steht an oberste Stelle. Außerdem profitieren alle von den unterschiedlichen Menschen im Verein. Unsere Mitglieder sind zwischen 14 und 80 Jahre alt, da kann man voneinander lernen. So bilden sich auch Freundschaften jenseits des Vereinslebens.

Ein Segelflieger schwebt in der Luft, im Hintergrund Wolken im blauen Himmel
Ein Segelflieger des AeroClub Göppingen Salach e.V. schwebt in einen wolkenbedeckten Himmel hinein

Ausbildungsmöglichkeiten beim AeroClub

Was für Möglichkeiten haben Mitglieder beim AeroClub sich aus- bzw. weiterzubilden?

Peter-Michael Dauner: Bei uns kann jedes Mitglied sich aktiv einbringen und sich ausbilden lassen. Ab 14 Jahren bilden wir unsere Mitglieder im Segelflug aus. Auf Wunsch bieten wir auch Ausbildungen als Flugzeugwärterin oder -wart sowie Motorwärterin oder -wart an. Außerdem steht bei uns die Aneignung von technischem Wissen ganz oben. Die Ausbildung wird von erfahrenen Expertinnen und Experten durchgeführt, sodass wir gewährleisten können, dass alle eine umfangreiche und ausgezeichnete Ausbildung erhalten.

Bei Ihnen kann man sich auch zur Pilotin oder zum Piloten ausbilden lassen. Wie genau läuft dies ab? Was lernt man dabei? Wie lange dauert die Ausbildung? Mit welchen Flugzeugen wird geflogen? 

Peter-Michael Dauner: Die Ausbildung hierzu finden immer an vereinseigenen Flugzeugen statt. Die Ausbildung durch ehrenamtliche Fluglehrerinnen und -lehrer ist auch ein kostengünstiger Weg zur Pilotinnen- und Pilotenlizenz. Die Praxis erfolgt natürlich am Flugzeug. Der Theorieteil umfasst verschiedene, wichtige Punkte, etwa Aerodynamik, Navigation, Technik, Luftrecht oder Meteorologie. Alles Kenntnisse, die extrem wichtig sind.

Man kann sich für eine Segelflug- oder Ultraleichtausbildung entscheiden. Natürlich geht auch beides. Beim Segelfliegen übernimmt man Schritt für Schritt immer mehr Aufgaben, bis man schließlich Flugmanöver sicher beherrscht und man in das unvergessliche Erlebnis des ersten Alleinflugs kommt. Bis zur Liznezprüfung müssen mindestens 25 Flugstunden mit 60 Starts nachgewiesen werden. Erst nach positiv absolvierter Theorieprüfung wird man zur praktischen Prüfung zugelassen.

Die Ultraleichtausbildung wiederum ist für viele der Einstieg in den Motorflug. Bis zur Lizenzprüfung müssen hier mindestens 30 Flugstunden absolviert werden, wovon fünf Alleinflugstunden sein müssen. Teil der Ausbildung sind Überlandflüge, Landungen an fremden Flugplätzen und Außenlandeübungen.

Besondere Art des Fliegens und Nachhaltigkeit

Jede und jeder kann bei Ihnen auch mal mitfliegen – auch in einem Segelflieger. Was ist das Besondere an dieser Art des Fliegens?

Peter-Michael Dauner: Es ist ein atemberaubendes Erlebnis lautlos wie ein Vogel durch die Luft zu gleiten. Das Segelfliegen ist das unbeschreibliche Gefühlt von einer unsichtbaren Hand, dem Aufwind, nach oben getragen zu werden, die gewonnene Höhe dann in Strecke umzusetzen und am Ende des Tages hunderte Kilometer mit reiner „Sonnenenergie“ zurückgelegt zu haben. Wer dieses Gefühlt selbst erleben möchte, ist bei uns während eines Gastfluges jederzeit willkommen.

Was bedeutet das Fliegen für Sie? Und gäbe es auch andere Aktivitäten, Hobbys, die diese Bedeutung für Sie erlangen könnten?

Peter-Michael Dauner: Durch das Fliegen bekommt man einen faszinierenden Blick auf die Erde. Beim Segelfliegen nutzt man die Naturkräfte und man ist mit allen Sinnen mit dem Fliegen beschäftigt. Das gibt es sonst fast nirgends. Am nächsten kommt dem noch das Musizieren. Aber an wegnisten möchte ich auf das Fliegen verzichten.

Häufig wird das Fliegen als Umweltsünde tituliert. Wie ist Ihre Meinung dazu?

Peter-Michael Dauner: Segelfliegen ist sehr umweltfreundlich. Beim Start mit der Seilwinde werden ungefähr 0,25 Liter Benzin benötigt. Der Auftrieb in der Luft erfolgt dann ausschließlich mit Sonnenenergie. Beim Start im Flugzeugschlepp werden etwa drei Liter Benzin für einen stundenlangen Flug benötigt. Es gibt außerdem schon viele eigenstartfähige Segelflugzeuge mit Elektroantrieb. Da unser Fluggelände nicht an das öffentliche Netz angeschlossen ist, produzieren wir darüber hinaus unseren gesamten Strom selbst durch eine Photovoltaikanlage und durch ein Flüssiggasaggregat.

Wer kann alles Mitglied werden und muss man dafür ein Flugzeug besitzen?

Peter-Michael Dauner: Mitglied kann jede und jeder werden, die oder der sich zur Satzung des Vereins bekennt und sich in den Verein einbringen möchte. Sinn des Vereins ist es, den Mitgliedern das Fliegen zu günstigen Kosten und ohne eigenes Flugzeug zu ermöglichen. Wichtig für uns als Verein ist es außerdem Jugendliche an gemeinschaftliches Handeln und zur Übernahme von Verantwortung heranzuführen.

Ein Segelflieger des AeoroClub Göppingen Salach e.V. beim Starten am Boden an einem sonnigen Tag
Der erste Vorsitzende des AeroClub Göppingen-Salach e.V. Peter-Michael Dauner
AeroClub Göppingen-Salach e.V.
Bildnachweis

© AeroClub Göppingen-Salach e.V.

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