Vom Zelt zum Landesmuseum
Die Entstehung des bundesweit einzigartigen Museums ist einem Geislinger Urgestein zu verdanken. „Es war Rolf Ellinger, der bereits als 6jähriger Rotkreuz-Gegenstände sammelte und sie 1978 erstmals der Öffentlichkeit präsentierte“, erzählt Jens Currle, Museumsleiter und stellvertretender Vorsitzender des DRK-Ortsvereines Geislingen. In einem Mannschaftszelt zog die Sammlung zunächst als Wanderausstellung durch die Lande.


Neue Heimat im DRK-Gemeinschaftshaus
Mit dem Neubau des DRK-Gemeinschaftshauses an der Eyb im Jahr 1987 bekam auch die Ausstellung als Rotkreuz-Museum Geislingen eine feste Heimat. Seine immer größer werdende Sammlung konnte Rolf Ellinger zunächst noch im Untergeschoss präsentieren. Als er sich nach mehr als 30 Jahren aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen musste, übernahmen Jens Currle und eine Gruppe von Ehrenamtlichen die Betreuung des Museums.
Einzigartig in Deutschland
Jens Currle und seinen Mitstreitern ist es schließlich zu verdanken, dass aus dem Rotkreuz-Museum Geislingen das bundesweit einzigartige Rotkreuz-Landesmuseum wurde. „Mit Beharrlichkeit, viel Engagement und der Unterstützung durch den Landesverband sowie 33 DRK-Kreisverbänden ist es uns gelungen, die Sammlung in Geislingen zu behalten und sie heute auf 350 Quadratmetern modern und zeitgemäß zu präsentieren“, erzählt der Museumsleiter. Und so können die Besucher durch eine mehr als 160 Jahre lange Geschichte der Menschlichkeit streifen, die heute aktueller ist denn je.


Zeitstrahl durch die Geschichte
Die Zeitreise beginnt gleich im Eingangsbereich. Unübersehbar steht dort die Büste von Henry Dunant (1828-1910). Der Schweizer Geschäftsmann rief 1863 als Initiator der Genfer Konventionen das Rote Kreuz ins Leben. Entlang eines Zeitstrahls, der auch das Weltgeschehen aufgreift, erfahren die Besucher Einzelheiten über die Geschichte, das Selbstverständnis und die Aufgaben der internationalen Hilfsorganisation.
Historische Exponate und Raritäten
Ein weiterer Ausstellungsbereich widmet sich dem Rettungsdienst und dem Katastrophenschutz. Gezeigt werden historische Sanitätsfahrzeuge und Krankentransporte, Einsatzmaterial und Dokumente. Zu sehen sind dann auch einige Raritäten, wie ein Rettungswagen Citroën HY oder der sogenannte „Geislinger Rettungsschlitten“. „Er wurde eigens für die Personenrettung im Winter von einem Geislinger Schreiner gebaut“, erzählt Jens Currle. Weitere Ausstellungsthemen sind Erste-Hilfe-Maßnahmen, die Ausbildung sowie die Bereiche Sozialdienst, Suchdienst oder Bergwacht.


Ein Museum für alle Generationen
Um die Aufgaben sowie das Selbstverständnis des Roten Kreuzes auch an die jüngere Generation weiterzugeben, wurde eigens eine Bärenrallye durch das Museum entwickelt. Spielerisch und mit multimedialen Mitmach-Stationen wird die Ausstellung damit auch für junge Besucher erlebbar. „Ein Highlight ist unser umgebautes Notarztfahrzeug, das zu einer simulierten Einsatzfahrt einlädt“, so Jens Currle.
Partnerorganisationen und Sonderausstellungen
Seit Eröffnung des Landesmuseums im Jahr 2013 finden jährliche Sonderausstellungen statt, die weitere Hilfsorganisationen zum Thema haben. Passend zum 75jährigen Jubiläum steht ab dem 1. März 2025 das Technische Hilfswerk (THW) im Mittelpunkt einer Sonderschau. Anhand von historischen Ausrüstungsgegenständen, Fotografien und Einsatzfahrzeugen gibt sie spannende Einblicke in die erfolgreiche Zusammenarbeit des DRK mit dem THW.


Erfolgreicher Besuchermagnet
Bei den Besuchern scheint die Mischung aus historischen Geräten, von denen viele aus der Region stammen, und kurzen Informationstexten bestens anzukommen. Die Besucherzahlen bewegen sich laut Jens Currle im vierstelligen Bereich und steigen kontinuierlich. „Auch die Führungen für Schulklassen und Besuchergruppen werden gerne angenommen“, so der Museumsleiter.
Rotkreuz-Landesmuseum

Heidenheimer Straße 72
73312 Geislingen an der Steige

Heidenheimer Straße 72
73312 Geislingen an der Steige
Öffnungszeiten
März bis November:
Erster Samstag im Monat und
zweiter Sonntag im Monat
je 13.00 – 17.00 Uhr.
Dezember bis Februar geschlossen.
Weitere Termine und Führungen für Gruppen (ganzjährig) gerne nach Vereinbarung.
Eintrittspreise
Erwachsene: 4,00 €
Kinder/Jugendliche 10-18 Jahren: 2,00 €
Kinder unter 10 Jahren:
Eintritt frei
Gruppen ab 10 Personen:
3,50 € pro Person
Gruppen bitte mit Voranmeldung.
Text und Fotos: Ulrike Staub
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