Skip to content
Blick in die Ausstellung des Rotkreuz-Landesmuseum: Links steht auf einem roten Podest ein alter Liegerollstuhl. Auf der rechten Seite Steht ein historischer Rettungswagen der Marke Citroen HY.

Das Rotkreuz-Landesmuseum in Geislingen – Ein Blick in die Geschichte der Menschlichkeit

Über 160 Jahre Rot-Kreuz-Geschichte, zahlreiche Gerätschaften und Fahrzeuge, spannende Geschichten und Hintergründe – das alles ist im Landesmuseum des Deutschen Roten Kreuzes in Geislingen zu erleben.
Inhalt & Quicklinks

Vom Zelt zum Landesmuseum

Die Entstehung des bundesweit einzigartigen Museums ist einem Geislinger Urgestein zu verdanken. „Es war Rolf Ellinger, der bereits als 6jähriger Rotkreuz-Gegenstände sammelte und sie 1978 erstmals der Öffentlichkeit präsentierte“, erzählt Jens Currle, Museumsleiter und stellvertretender Vorsitzender des DRK-Ortsvereines Geislingen. In einem Mannschaftszelt zog die Sammlung zunächst als Wanderausstellung durch die Lande.

Geöffnetes vintage Erste-Hilfe-Set aus Holz auf rotem Untergrund, mit medizinischen Utensilien wie Verbänden und Gazetüchern, umgeben von einem polierten Holzfußboden und einem Teil eines gelben Motorradrades.
Historisches Erste-Hilfe-Set aus Holz mit Utensilien.
Der Eingangsbereich des Rotkreuz-Landesmuseum in Geislingen. Über einer Glasvitrine stehen die Worte: Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität
Der Eingangsbereich des Rotkreuz-Landesmuseum in Geislingen.

Neue Heimat im DRK-Gemeinschaftshaus

Mit dem Neubau des DRK-Gemeinschaftshauses an der Eyb im Jahr 1987 bekam auch die Ausstellung als Rotkreuz-Museum Geislingen eine feste Heimat. Seine immer größer werdende Sammlung konnte Rolf Ellinger zunächst noch im Untergeschoss präsentieren. Als er sich nach mehr als 30 Jahren aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen musste, übernahmen Jens Currle und eine Gruppe von Ehrenamtlichen die Betreuung des Museums.

Einzigartig in Deutschland

Jens Currle und seinen Mitstreitern ist es schließlich zu verdanken, dass aus dem Rotkreuz-Museum Geislingen das bundesweit einzigartige Rotkreuz-Landesmuseum wurde. „Mit Beharrlichkeit, viel Engagement und der Unterstützung durch den Landesverband sowie 33 DRK-Kreisverbänden ist es uns gelungen, die Sammlung in Geislingen zu behalten und sie heute auf 350 Quadratmetern modern und zeitgemäß zu präsentieren“, erzählt der Museumsleiter. Und so können die Besucher durch eine mehr als 160 Jahre lange Geschichte der Menschlichkeit streifen, die heute aktueller ist denn je.

Museumsleiter Jens Currle stellt ein Exponat auf. Es ist ein blauer Roller mit einer Fahrerpuppe des THW.
Jens Currle beim Aufbau eines THW-Exponats.
Blick in die Ausstellung des Rotkreuz-Landesmuseum: Ein Büste von Henry Dunant im Rotkreuz-Landesmuseum.
Henry Dunant – Begründer der Rotkreuz-Bewegung.

Zeitstrahl durch die Geschichte

Die Zeitreise beginnt gleich im Eingangsbereich. Unübersehbar steht dort die Büste von Henry Dunant (1828-1910). Der Schweizer Geschäftsmann rief 1863 als Initiator der Genfer Konventionen das Rote Kreuz ins Leben. Entlang eines Zeitstrahls, der auch das Weltgeschehen aufgreift, erfahren die Besucher Einzelheiten über die Geschichte, das Selbstverständnis und die Aufgaben der internationalen Hilfsorganisation.

Historische Exponate und Raritäten

Ein weiterer Ausstellungsbereich widmet sich dem Rettungsdienst und dem Katastrophenschutz. Gezeigt werden historische Sanitätsfahrzeuge und Krankentransporte, Einsatzmaterial und Dokumente. Zu sehen sind dann auch einige Raritäten, wie ein Rettungswagen Citroën HY oder der sogenannte „Geislinger Rettungsschlitten“. „Er wurde eigens für die Personenrettung im Winter von einem Geislinger Schreiner gebaut“, erzählt Jens Currle. Weitere Ausstellungsthemen sind Erste-Hilfe-Maßnahmen, die Ausbildung sowie die Bereiche Sozialdienst, Suchdienst oder Bergwacht.

Blick in die Ausstellung des Rotkreuz-Landesmuseum: Ein historischer Rettungsschlitten mit Holzrahmen und beigem Segeltuchbezug wird in einer Museumsausstellung präsentiert. Der Schlitten steht auf einem roten Podest, umgeben von Infotafeln, Schwarz-Weiß-Fotos und Ausstellungsvitrinen. Im Hintergrund ist eine lebensgroße Figur eines Mannes in Uniform sowie eine Zeitleiste zur Geschichte der Rettungsschlitten zu sehen.
Der Geislinger Rettungsschlitten, für die Winterrettung gebaut.
Blick in die Ausstellung des Rotkreuz-Landesmuseum: Eine Hand hält ein rotes Heft mit dem Titel „Bärenrallye“. Das Cover ist mit verschiedenen runden Abzeichen bedruckt, darunter ein rotes Kreuz, historische Figuren und Geräte. Im Hintergrund sind ein Schwarz-Weiß-Foto einer historischen Gruppe und ein roter Schriftzug mit „Univ...“ an der Wand zu sehen.
Die Bärenrallye macht die Aufgaben des Roten Kreuzes für junge Besucher erlebbar.

Ein Museum für alle Generationen

Um die Aufgaben sowie das Selbstverständnis des Roten Kreuzes auch an die jüngere Generation weiterzugeben, wurde eigens eine Bärenrallye durch das Museum entwickelt. Spielerisch und mit multimedialen Mitmach-Stationen wird die Ausstellung damit auch für junge Besucher erlebbar. „Ein Highlight ist unser umgebautes Notarztfahrzeug, das zu einer simulierten Einsatzfahrt einlädt“, so Jens Currle.  

Partnerorganisationen und Sonderausstellungen

Seit Eröffnung des Landesmuseums im Jahr 2013 finden jährliche Sonderausstellungen statt, die weitere Hilfsorganisationen zum Thema haben. Passend zum 75jährigen Jubiläum steht ab dem 1. März 2025 das Technische Hilfswerk (THW) im Mittelpunkt einer Sonderschau. Anhand von historischen Ausrüstungsgegenständen, Fotografien und Einsatzfahrzeugen gibt sie spannende Einblicke in die erfolgreiche Zusammenarbeit des DRK mit dem THW.

Ein verrostetes Brenneisen.
Brenneisen des THW zur Kennzeichnung von Materialien und Ausrüstungen.
Blick in die Ausstellung des Rotkreuz-Landesmuseum: Vor einem schwarz-weiß-Bild eines DRK-Rettungshundes sieht man Hilfsmittel zur Rettung von Personen.
Einsatz der DRK-Rettungshunde bei der Suche nach vermissten und verschütteten Personen.

Erfolgreicher Besuchermagnet

Bei den Besuchern scheint die Mischung aus historischen Geräten, von denen viele aus der Region stammen, und kurzen Informationstexten bestens anzukommen. Die Besucherzahlen bewegen sich laut Jens Currle im vierstelligen Bereich und steigen kontinuierlich. „Auch die Führungen für Schulklassen und Besuchergruppen werden gerne angenommen“, so der Museumsleiter.

Rotkreuz-Landesmuseum

Das Gebäude des Rotkreuz-Landesmuseum in Geislingen von aussen.

Heidenheimer Straße 72
73312 Geislingen an der Steige

Öffnungszeiten

März bis November:

Erster Samstag im Monat und
zweiter Sonntag im Monat

je 13.00 – 17.00 Uhr.

Dezember bis Februar geschlossen.

Weitere Termine und Führungen für Gruppen (ganzjährig) gerne nach Vereinbarung.

Eintrittspreise

Erwachsene: 4,00 €

Kinder/Jugendliche 10-18 Jahren: 2,00 €

Kinder unter 10 Jahren:
Eintritt frei

Gruppen ab 10 Personen:
3,50 € pro Person

Gruppen bitte mit Voranmeldung.

Text und Fotos: Ulrike Staub

Artikel herunterladen [PDF]

Hier klicken und Beitrag herunterladen

Dieser Beitrag steht als PDF-Datei zum kostenlosen Download bereit