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Ein Tuch wie es im Buche steht

Im Bestseller-Roman „Die Hoffnung der Marienkäfer“ der Autorin Patricia Koelle entdeckt die Protagonistin Leonie das Weben für sich. Das praktische Wissen zu dieser alten Handwerkskunst hat die Autorin von einer realen Weberin erhalten: von Ella Volland, die in Ursenwang ihre Gewebe kreiert.
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Eine Weberin als Romanvorlage

Helles Maigrün, schattiges Moosgrün, sanftes Fliedergrün und sonnenbestrahltes Wiesengrün – im Garten vor Ella Vollands Webwerkstatt leuchten Grüntöne in allen Schattierungen. Drinnen im Raum kann man in den Regalen ganz ähnliche Farben entdecken: Sorgfältig aufgespulte Garne aus Baumwolle, Wolle und Halbleinen aus Mohair, Alpaka und Seide. Ella Volland lächelt und schießt das Weberschiffchen mit sanftem, aber entschiedenem Schwung durch die Kettfäden, zieht das Webblatt fest an das Gewebe und wechselt mit dem Fuß auf einen neuen Tritt. Jede Bewegung wird vom einem hölzernen Klackern begleitet – ein gleichförmiger Rhythmus. Unter den Händen der Weberin entsteht ein weiches Schultertuch in Farngrün. Das zarte Muster erinnert an unzählige feine Blattrippen.  

Das Besondere an dem Tuch ist, dass es eine literarische Vorlage gibt. Im fünften Band der Inselgärten-Reihe lässt die Erfolgsautorin Particia Koelle ihre Protagonistin Leonie ein ähnliches Tuch weben. Um den kunsthandwerklichen Vorgang korrekt beschreiben zu können, hat die Autorin sich Hilfe bei Ella Volland geholt. Wie kam es dazu? 

„Ich wusste, dass Patricia Koelle immer wieder Kunsthandwerkerinnen als Protagonistinnen für ihre Bücher wählt“, berichtet Ella Volland. „Also habe ich sie angeschrieben und gefragt, ob sie nicht einmal eine Weberin als Hauptfigur wählen möchte.“ Die Autorin war von der Idee begeistert und schickte mehrere Bögen mit Fragen. Ella Volland nahm sich viel Zeit, um die Besonderheiten ihres Handwerks zu erklären. Die Beschreibungen kann sie nun in literarisierter Form im Roman nachlesen. Womit Ella Volland nicht gerechnet hatte: Kaum war der Roman erschienen, erreichten sie aus allen Ecken Deutschlands Anfragen von Leserinnen und Lesern, die die im Text geschilderten Tücher bei ihr kaufen wollten.     

Ella Volland kreiert handgemachte Lieblingsstücke

„Dazu musste ich erst einmal selbst im Roman nachlesen“, erzählt Ella Volland und greift lachend zu ihrem Exemplar, in dem sie die einschlägigen Seiten mit bunten Klebestreifen markiert hat. Während Patricia Koelle sich bei der Beschreibung der Technik auf die Erfahrung von Ella Volland stützt, lässt sich die Weberin nun umgekehrt in Sachen farbliche Gestaltung vom Buch inspirieren. 

Im Roman webt Leonie Gewebe in den Farben von Mooren und Teichen, von Himmel und Meer. Den goldenen Schimmer eines Hechts verwebt sie ebenso in ihre Arbeiten wie das tiefe Blaugrün eines Teichs in dem sich der Himmel spiegelt.  

Leserinnen und Leser, die bei Ella Volland eine Webarbeit bestellt haben, haben ihr Lieblingsstück bekommen. Natürlich kann man diese Arbeiten auch weiterhin kaufen. Neben den literarisch inspirierten Stücken gibt es auch jede Menge wunderschöne Designs, die Ella Volland selbst geschaffen hat. Ihre Schultertücher und Kissenbezüge, Schals und Geschirrhandtücher stellt sie unter anderem in der Vorweihnachtszeit beim Kunsthandwerkermarkt auf Schloss Filseck aus. Im Herbst präsentiert sie regelmäßig auf Juist ihre Arbeiten in einem alten Kapitänshaus. Erwerben kann man die feinen Gewebe natürlich auch direkt bei ihr in der Werkstatt oder online. Wer selbst zum Webschiffchen greifen möchte, kann bei Ella Volland einen Kurs besuchen und sich selbst den Traum-Schal weben. 

Manufaktur für den besonderen Stoff:

Ellas Gewebe

Ella Volland 

Eschenstraße 77 

73037 Göppingen-Ursenwang 

E-Mail: e.volland@ellas-gewebe.de 

Bildnachweis

© Angelika Brunke 

© Ella Volland

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