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Der Leitzins steigt: Diese Auswirkungen hat das auf Privatpersonen 

Mitte März 2023 hat die Europäische Zentralbank (EZB) zum wiederholten Male den Leitzins erhöht. Aktuell liegt er bei 3,5 Prozent. Was heißt das für Privatpersonen und welche Auswirkungen hat ein hoher sowie niedriger Leitzins auf das Verhalten? Wir geben die Antworten darauf.
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Diese Auswirkungen hat ein

hoher und niedriger Leitzins

Fangen wir mit ein bisschen Theorie an. Mit dem Leitzins regelt die EZB die Geldmenge, die im Umlauf ist. Wenn viel Geld im Umlauf sein soll, wird der Leitzins gesenkt. Soll die Menge weniger werden, dann wird der Leitzins, wie aktuell, erhöht.  

Wenn etwa die Inflation steigt, dann versucht die EZB mit einem hohen Leitzins die Kapitalmarktzinsen zu erhöhen. Das heißt, dass Kreditinstitute, die sich Geld bei der EZB leihen, mit höheren Kosten rechnen müssen. Diese geben sie in der Regel an Verbraucherinnen und Verbraucher weiter. Für diese werden somit Kredite teurer. Das wirkt sich auch auf die Privatwirtschaft aus, die dann seltener Kredite aufnehmen. Gleichzeitig profitieren Sparerinnen und Sparer von der Erhöhung der Zinsen, da verzinste Anlagen, etwa Tages- oder Festgeldkonten, lukrativer werden. Gesamtwirtschaftlich führt ein hoher Leitzins zu einer Abkühlung der Konjunktur und zu einem Absenken der Inflationsrate – das erklärte Ziel der EZB. 

Wenn die EZB den Leitzins senkt, ist alles umgekehrt: Zinsen sinken, Kredite werden günstiger, es wird mehr investiert und weniger gespart. Der Konsum wird also angekurbelt, die Wirtschaft wächst. Das Risiko ist allerdings, dass die Inflationsrate steigt, was dann wieder dazu führen kann, dass der Leitzins erhöht wird. Es ist ein Kreislauf, den die EZB immer genau beobachtet. 

Ein großes Eurozeichen von unten fotografiert. Dieses steht vor der Europäischen Zentralbank
Eine Figur sitzt auf einem Haufen Euromünzen und liest eine Zeitung

Das bedeutet ein hoher Leitzins für Privatpersonen

Ein hoher Leitzins führt dazu, dass Zinsen steigen. Somit werden zum einen Kredite teurer, das Sparen wiederum lohnt sich wieder mehr. Die EZB möchte also damit erreichen, dass weniger Geld in Umlauf kommt. 

Die letzten Jahre waren davon geprägt, dass sich das Bunkern des Geldes auf dem Giro- oder Sparkonto nicht lohnt. Diese Zeiten sind nun einigermaßen vorbei. Allerdings sind die Zinsen, die auf beispielsweise Tages- oder Festgeldkonten gegeben werden, zwar höher als noch vor einem Jahr. Aber die Inflationsrate ist derzeit immer noch höher als die gewährten Zinsen. Das heißt, dass diese Anlage mit einem Kaufkraftverlust verbunden ist, am Ende des Tages das Geld also an Wert verliert und man damit weniger kaufen kann. Auf dem Papier vermehrt sich zwar das Geld, real ist es aber weniger wert. 

Außerdem wird die Aufnahme von Krediten unattraktiver, da auch hier die Zinsen steigen. Insbesondere die Immobilienbranche ist stark davon betroffen, da die Bauzinsen durch die Erhöhung des Leitzinses stark steigen.  

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass in Zeiten eines hohen Leitzinses Sparerinnen und Sparer profitieren. Ist der Leitzins niedrig bedeutet das für Sparerinnen und Sparer schwierige Zeiten. Dafür freuen sich aber jene, die beispielsweise ein Darlehen für den Erwerb einer Immobilie aufnehmen. 

Logo der Kreissparkasse Göppingen
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