Noch nie Gedanken über Geld gemacht
Das Projekt „Heroes Finanzbildung“ setzt da an, wo sich die meisten Schülerinnen und Schüler gut auskennen – in der digitalen Welt. Die Lernplattform wird derzeit in den achten und zehnten Klassen der Eislinger Werkrealschule eingesetzt, um den Jugendlichen Finanzthemen lebensnah und handlungsorientiert zu vermitteln.
Wie wichtig dies ist, zeigt eine Beobachtung des Schulleiters Andreas Eiglmaier. „Viele unserer Schülerinnen und Schüler haben sich noch nie Gedanken über Geld gemacht“, berichtet der Pädagoge. Die meisten Jugendlichen bekämen kein Taschengeld und hätten deshalb auch keine Vorstellung davon, wie ein festgelegtes Budget verwaltet wird. „Die wenigsten wissen, was ein Girokonto ist und dass man für größere Anschaffungswünsche etwas ansparen sollte“, so Andreas Eiglmaier weiter. Im Hinblick auf den Schritt in die Berufsausbildung und das erste Gehalt ist es dem Schulleiter deshalb ein großes Anliegen, diese Wissenslücken zu schließen.
Finanzbildung muss nicht langweilig sein
Als Andreas Eiglmaier vor einiger Zeit auf die digitale Lernplattform „Heroes Finanzbildung“ stieß, war er schnell selbst begeistert. Basierend auf dem Prinzip einer Spiele-App kreieren die Jugendlichen eine Spielfigur, mit der sie im geschützten Raum verschiedene Lebenssituationen durchlaufen. Sie treffen Entscheidungen zu Geldausgaben, legen Konten an, entwickeln Sparpläne, unterschreiben Verträge und schließen Versicherungen ab. Dabei gilt es, verantwortungsvoll und alltagsorientiert zu handeln sowie Bonuspunkte zu sammeln. „Am Ende sollen Vermögen, Freizeitwerte und Schule/Beruf in einer guten Balance stehen“, sagt Andreas Eiglmaier.
Positives Feedback von allen
Bei den Acht- und Zehntklässlern kommt das Projekt gut an. Die spielerische Komponente sorgt dafür, sich dem trockenen Thema Finanzbildung hochmotiviert zu nähern und sich intensiv damit auseinanderzusetzen. „Teilweise kam es sogar zu richtigen Wettkampfsituationen unter den Schülerinnen und Schülern“, schmunzelt der Schulleiter. Der Spaßfaktor kommt also nicht zu kurz. „Zudem ist es schön zu sehen, wie die Jugendlichen durch spielerisches Lernen nachhaltige Finanzkompetenzen entwickeln“, sagt Bernhard Leichtle, Lehrer für das Fach Wirtschaft-Beruf-Studium (WBS).
Expertise aus Finanz- und Versicherungswesen
Neben der Vor- und Nachbereitung der digitalen Unterrichtseinheiten durch die Lehrkräfte sind Expertinnen und Experten aus dem Finanz- und Versicherungswesen ein weiterer Bestandteil des Finanzbildungs-Projektes. Sie werden in die Schulklassen eingeladen und informieren die künftigen Berufseinsteiger über notwendige, aber auch verzichtbare Versicherungen. Es gibt Tipps zu den verschiedenen Konten-Modellen und sie klären über die Gefahren bei Online-Geschäften auf. Betrugsmaschen machen auch vor den Jugendlichen nicht Halt.
Die Kreissparkasse Göppingen ist Bildungspartnerin der Silcherschule Eislingen und sichert damit die langfristige Umsetzung des Finanzbildungs-Projektes. Schulleiter Andreas Eiglmaier ist dankbar für Unterstützung, denn damit sei es möglich, die Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf ihre finanzielle Zukunft vorzubereiten. „Der verantwortungsvolle und kompetente Umgang mit Geld und Finanzdienstleistungen sollte Teil der Allgemeinbildung jedes jungen Menschen sein“, betont der Pädagoge.
Das Programm „Heroes Finanzbildung“ wurde bereits mehrfach aufgezeichnet. Mit den Themen-Schwerpunkten Giro Heroes, Finance Heroes und Börsen Heroes richtet es sich an unterschiedliche Altersgruppen und Klassenstufen. Weitere Informationen unter www.heroes-finanzbildung.de
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