Am Anfang stand der Naturschutz
Ursprünglich wurde die Bergwacht in Baden-Württemberg im Jahr 1937 zur Rettung der bedrohten Natur in den Mittelgebirgen gegründet. Die Mitglieder verband die gemeinsame Liebe zur Natur und den Bergen. Es galt, die empfindliche Flora und Fauna zu bewahren, Holz- und Viehdiebstahl zu verhindern sowie „die Berge vor den Menschen zu schützen“, wie es in den damaligen Statuten nachzulesen ist.
Entwicklung zur Rettungsorganisation
Schon bald wandelten sich die Anforderungen, so dass sich die Bergwacht hin zu einer Rettungsorganisation entwickelte. Seit 1954 ist sie ein Bestandteil des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und übernimmt dort eine Vielzahl von Rettungseinsätzen in schwierigem Gelände. Im Landkreis Göppingen gibt es Standorte in Göppingen, Geislingen und Wiesensteig. Somit sind kurze Wege gewährleistet, wenn es darum geht, in Not geratenen Menschen zu helfen.
Verändertes Freizeitverhalten – Mehr Einsätze
Nicht erst seit Corona hat sich das Freizeitverhalten geändert und es zieht immer mehr Menschen hinaus zu Outdoor-Aktivitäten. Dadurch hat sich auch die Zahl der Rettungseinsätze erhöht. Diese beschränken sich aber nicht nur auf Stürze beim Wandern oder Mountainbiken. Auch bei Arbeitsunfällen im Forst- und Landwirtschaftsbereich ist rund ums Jahr schnelle Hilfe gefragt. Darüber hinaus leisten die Mitglieder Bereitschaftsdienste an den Skiliften. Dazu steht ein geschultes Team aus Notfallmedizinern und Rettungssanitätern bereit. „Sie alle arbeiten ehrenamtlich für die Bergwacht“, betont der Pressesprecher Maximilian Hipp.
Fort- und Weiterbildung für Spezialeinsätze
Manche Notfälle stellen hohe Anforderungen an die Einsatzkräfte und bedeuten für diese auch eine extreme Belastung. „Man denke beispielsweise an die Rettung von Verunglückten aus großer Höhe, wie von Brücken, Bäumen oder Türmen, die mit herkömmlichen Mitteln nicht durchgeführt werden können“, so Maximilian Hipp. Für solche Extremsituationen steht ein speziell ausgebildetes Höhenretter-Team bereit. Sie absolvieren eine Zusatzausbildung. Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen sind auch für alle anderen Einsatzkräfte der Bergwacht Pflicht.
Kooperation mit anderen Hilfsdiensten
Die Bergwachten im Landkreis kooperieren eng mit anderen Hilfsdiensten, wie Polizei, Rettungshundestaffeln und Katastrophenschutz. Eine spezielle Hubschrauber-Staffel übernimmt die schnelle Bergung aus der Luft und auch geländegängige Rettungsfahrzeuge für Notfalleinsätze stehen zur Verfügung. Das alles kostet natürlich Geld, weshalb man auch bei der Bergwacht auf Fördermitglieder und Spenden angewiesen ist.
Jugend- und Naturschutzarbeit
Nach wie vor kümmern sich die Bergwachten um Natur- und Umweltschutzprojekte. Auch heute gehören die Überwachung von Standorten geschützter Pflanzen oder die Pflege sowie der Erhalt von Biotopen zu den Aufgabengebieten. Hier wird bereits die Jugend sensibilisiert und aktiv eingebunden. „Die Kinder und Jugendlichen lernen bei gemeinsamen Freizeitaktivitäten den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur“, sagt der Pressesprecher. Darüber hinaus entwickeln sie soziale Kompetenzen, wie Solidarität, Verantwortungsbewusstsein und Zusammenhalt. Wesentliche Anforderungen für die späteren Aufgaben in der Bergrettung.
Weitere Informationen über die Bergwachten im Landkreis Göppingen erhalten Sie unter folgenden Internet-Links:
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© Bergwachten Göppingen/Geislingen