Der feine Unterschied zwischen Brief- und Stadttaube
Tauben genießen in der Regel keinen allzu guten Ruf. Die Umschreibung „Ratten der Lüfte“ verdeutlicht dies eindrücklich. Trotzdem gibt es viele Menschen, die Tauben züchten und dies zu ihrem Hobby machen. Die Rede ist von Brieftauben.
Für das ungeschulte Auge gibt es auf dem ersten Blick keine großen Unterschiede zwischen einer Brieftaube und einer gewöhnlichen Stadttaube. Aber Brieftauben sind kräftiger als ihre gefiederten Verwandten aus der Stadt.
Vor allem aber sitzen Brieftauben nicht auf Dächern rum und belagern Plätze und Parks. Denn Brieftauben kehren nach ihrem täglichen Freiflug in den Heimatschlag zurück.
Faszination Brieftaube: Schnell und gute Orientierung
Im Landkreis Göppingen gibt es etwa 18 Züchterinnen und Züchter, die sich den Brieftauben verschrieben haben. Zwischen 50 und unglaublichen 130 Tauben hat jede dieser Personen im eigenen Schlag.
Warum sie damit angefangen haben, hat viele Gründe. In der Regel aber beschäftigt sich jemand mit Tauben, wenn sie oder er durch Familienangehörige, Bekannte oder durch Freundinnen und Freunde darauf aufmerksam gemacht wurde.
Was die Faszination an Brieftauben ausmacht, ist schnell ausfindig gemacht: Die Tiere haben ein außerordentliches Orientierungsvermögen, sind schnell und haben eine große Willenskraft. Dies zeigt sich etwa daran, dass sie auch in kürzester Zeit weite Strecken zurücklegen können und den Weg wieder zurück nach Hause finden.
- Die teuerste Taube der Welt
Die teuerste Brieftaube wurde 2020 für 1,6 Millionen Euro versteigert. Diese Summe bezahlte ein anonymer Brieftaubenliebhaber aus China für die belgische Taube “New Kim”.
- Brieftaube gefunden?
Kritik an der Brieftaubenzucht
Mit Brieftauben werden auch Wettflüge ausgetragen. Bei diesen kommt es manchmal vor, dass Tauben „verloren“ gehen. Denn da diese in der Natur stattfinden, gibt es dort auch natürliche Feinde, etwa Raubvögel. Außerdem finden vereinzelt Tauben auch nicht in den Schlag zurück, da sie sich verirren. Dies betrifft hauptsächlich Jungtauben, die sich noch in der Gewöhnungsphase befinden.
Solche Brieftauben werden aber häufig wiedergefunden. Im Unterschied zu einer gewöhnlichen Stadttaube haben Brieftauben einen kleinen Ring am Bein, mit dem sie identifizierbar sind. Sollten Sie eine Brieftaube finden oder sehen, dann versuchen Sie diese zu fangen, etwa mit einem Wäschekorb oder einem anderen Behältnis mit Löchern. Weitere Infos erhalten Sie online oder über die kostenlose Hotline 0800 372 00 76 beim Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e.V.
Allerdings können nicht alle Züchterinnen und Züchter über einen Kamm geschoren werden. Denn die große Mehrheit von ihnen geht verantwortungsvoll mit den Tieren um. Sie sorgen etwa dafür, dass nur solche Tauben an Wettflügen teilnehmen, die darauf vorbereitet sind. Denn für gut trainierte Brieftauben sind auch mehrere hundert Flugkilometer kein Problem. Diese finden auch wieder in den Schlag zurück.
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