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Eine Gruppe von Jugendlichen stehen in der Reihe und springen in die Luft

FRIENDS Kinderhilfe International für Sri Lanka 

Hilfsbedürftigen Kindern und deren Familien in Sri Lanka die Chance auf ein besseres Leben zu geben. Dieses zentrale Ziel verfolgt der Verein FRIENDS Kinderhilfe International auf der kleinen Insel im Pazifik. prisma hat der 1. Vorsitzenden des Vereins, Sylvia Bobay, einige Fragen gestellt, um Genaueres über den Verein sowie dessen Ziele und Zukunft zu erfahren.
Inhalt & Quicklinks

Gründung und Ziele der FRIENDS Kinderhilfe International

Frau Bobay, wie kam es zur Gründung der FRIENDS Kinderhilfe International?

Sylvia Bobay: Die FRIENDS Kinderhilfe International wurde von engagierten Eltern 1994 als „Sunil’s Friends Kinderhilfe Sri Lanka e.V.“ ins Leben gerufen. Gründerinnen und Gründer der Organisation waren Adoptiveltern von Kindern aus Sri Lanka und Sunil Wettimuny, ein engagierter Singhalese, der geholfen hat, das erste Kinderhilfsprojekt in Sri Lanka ins Leben zu rufen. Noch im selben Jahr wurde die Organisation als gemeinnütziger Verein in Oldenburg eingetragen.  

Zu dieser Zeit waren wir noch zu klein, um eigenständig in Sri Lanka zu arbeiten. Deshalb haben wir uns von einer anderen, in Sri Lanka ansässigen Organisation, verwalten lassen. Dies änderte sich 2004, nachdem ich in Colombo die Hilfsarbeit vor Ort aktiv unterstützt hatte und ich mich daraufhin entschlossen hatte mich in Sri Lanka niederzulassen und die Organisation weiter auszubauen. Seitdem haben wir als FRIENDS Kinderhilfe International einen Stützpunkt in Colombo und ein Projektbüro im Süden Sri Lankas. 

In Deutschland sind wir seit September 2006 mit unserem Namen offiziell registriert. Und 2009 haben wir den Vereinssitz von Oldenburg schließlich in meine Heimatstadt, nach Göppingen, verlegt. 

Und welches Ziel verfolgen Sie mit dem Verein?

Sylvia Bobay: Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, hilfsbedürftigen Kindern und deren Familien in Sri Lanka ein Freund zu sein und ihnen die Chance auf eine bessere Zukunft zu geben. Basierend auf unseren drei Bausteinen der Entwicklungshilfe –Bildung, Fürsorge und Förderung - unterhalten wir seit 1994 nachhaltige Projekte zur Unterstützung verarmter und/oder verwaister Kinder und deren Familien, orientiert an ihren Bedürfnissen und unabhängig ihrer Ethnie und Religion. 

Die 1. Vorsitzende von FRIENDS Kinderhilfe International Sylvia Bobay im Portrait
Eine Frau steht an einer Tafel und unterrichtet Kinder, die in einer Tischreihe in Hufeisenform um sie herum sitzen

Projekte in Sri Lanka

Und wie genau sieht Ihre Hilfe aus? Welche Projekte werden von Ihnen unterstützt?

Sylvia Bobay: Da wir ja insbesondere Kinder und Familien unterstützen, fließt unsere Hilfe vor allem in Bildungsprojekte. Wir finanzieren beispielsweise sechs Kindergärten, wo wir die frühkindliche Bildung und Förderung sichern. Außerdem betreiben wir zwei Kinderheime, in dem verlassene und verwaiste Kinder betreut werden. Für Kinder mit Behinderung wiederum konnten wir bisher zwei Tages- und Ausbildungsstätten aufbauen, wo diese betreut und gefördert werden. Daneben haben wir noch ein Ausbildungs- und Einkommensförderungsprogramm ins Leben gerufen, um Jugendliche beziehungsweise alleinerziehende Mütter oder sozialschwache Familien die Unterstützung zukommen zu lassen, die diese auch wirklich benötigen.  

Ihr Verein konzentriert sich mit seiner Arbeit und Hilfe ausschließlich auf Sri Lanka. Warum?

Sylvia Bobay: Der Hauptgrund, weshalb wir uns bisher nur in Sri Lanka engagieren, geht auf unsere Entstehungsgeschichte in Sri Lanka zurück. Die Gründung der Organisation in Sri Lanka hat uns erlaubt, ein Team von langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Sri Lanka aufzubauen, welche inzwischen zum Teil über 15 Jahre für FRIENDS in Sri Lanka arbeiten. Diese identifizieren sich mit unserer Arbeit und gehen somit sehr verantwortungsbewusst mit den uns anvertrauten Mitteln um, setzen diese bewusst ein und arbeiten vor allem sehr transparent. Dies ist das Geheimnis unseres Erfolges und auch unser Anspruch an unsere Arbeit an den Umgang mit Spendengeldern. Es ist sehr schwierig, diesen Erfolg in anderen Ländern zu multiplizieren, ohne über längere Zeit selbst vor Ort anwesend zu sein.  

Da Sri Lanka zudem nach wie vor stark auf internationale Hilfe angewiesen ist, haben wir uns entschieden, unseren Fokus auf nachhaltige Bildungshilfe in Sri Lanka zu legen, anstatt noch zusätzlich ein weiteres Land in unser Portfolio aufzunehmen. Sri Lanka ist zudem ein Land, in welchem man mit wenig Mitteleinsatz viel erreichen kann und somit einen Unterschied für die Menschen machen kann. So haben wir bereits viele Erfolgsgeschichten gemeinsam mit unseren Unterstützerinnen und Unterstützern und Partnerinnen und Partnern schreiben dürfen. 

Finanzierung der Hilfe

Diese Hilfe muss ja auch finanziert werden. Wie können Interessierte FRIENDS Kinderhilfe International eigentlich konkret unterstützen?

Sylvia Bobay: In der Tat. Es gibt verschiedene Möglichkeiten uns zu unterstützen. Mit einer Sofortspende können wir die Spende dort einsetzen, wo sie am dringendsten benötigt wird. Es gibt aber auch die Möglichkeit der Projektpatenschaft, wo gezielt Projekte mit einer Spende unterstützt werden können. Auch können Interessierte eine Kinderpatenschaft übernehmen, um so ihrem Patenkind eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Man kann auch den Verein durch eine Fördermitgliedschaft unterstützen.  

Darüber hinaus gibt es noch für Unternehmen die Möglichkeit FRIENDS-Unternehmenspartnerin bzw. -partner zu werden. Insbesondere für Jugendliche interessant ist bestimmt die Möglichkeit der Freiwilligenarbeit für unseren Verein in Sri Lanka, wo diese in unseren Einrichtungen vor Ort den Menschen direkt helfen können. Nicht zuletzt kann noch jede und jeder in unseren Online-Shop Produkte von uns erwerben, etwa Jahreskalender, Freundschaftsbänder oder modische Taschen aus recycelten Materialien. Wie man sieht, gibt es wirklich viele Möglichkeiten, wie man uns in irgendeiner Art und Weise unter die Arme greifen kann. 

Neben den positiven Aspekten der Entwicklungshilfe gibt es auch immer wieder Kritik an solchen Hilfen, etwa dass solche Hilfsprogramme eher zur Abhängigkeit als zur Selbstständigkeit der Hilfsbedürftigen führen. Wurden Sie mit dieser oder einer ähnlichen Kritik schon einmal konfrontiert? Was machen Sie, um diesem Vorwurf den Wind aus den Segeln zu nehmen?

Sylvia Bobay: Wir arbeiten in allen Projekten sehr eng mit den lokalen Behörden und den begünstigten Familien zusammen. Dies ist die Voraussetzung für nachhaltige Entwicklungshilfe. Auch dies ist ein Grund, weshalb wir seit vielen Jahren nur in Sri Lanka arbeiten, denn es braucht Zeit, diese Beziehungen und Strukturen aufzubauen, vor allem ohne Schmiergelder zu bezahlen, was bei FRIENDS strikt untersagt ist!  

Nachhaltige Entwicklungshilfe kann in meinen Augen nur dann stattfinden, wenn man die Begünstigten über mehrere Jahre eng betreut, so dass die investierten Mittel auch Früchte tragen und die Selbständigkeit der Familien langfristig gewährleistet wird. Die Menschen brauchen nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern in erster Linie Bildung in jeglicher Hinsicht. Kurze Einsätze in Ländern wie Sri Lanka sind daher zum Scheitern verurteilt.  

Im Bereich der Bildungshilfe ist das Thema der langfristigen Abhängigkeit eher nicht gegeben. Denn Bildungshilfe an sich führt zur Unabhängigkeit und Selbstständigkeit der Kinder, Jugendlichen und Familien. Es ist stets unser Ziel, dass diese durch unsere Hilfe auf eigenen Beinen stehen können. Natürlich passiert dies nicht über Nacht und somit erhalten viele Familien oftmals über mehrere Jahre Unterstützung für die Ausbildung ihrer Kinder.   

Wir haben daher bisher sehr wenig Kritik in diese Richtung erhalten. Vielleicht weil wir mit unserer Arbeit über die Jahre sehr viel Erfolg hatten und tatsächlich Früchte ernten dürfen. Dies sehen auch unsere Partnerinnen und Partner sowie Unterstützerinnen und Unterstützer. 

Mehrere Kinder mit T-Shirts der FRIENDS Kinderhilfe International Sri Lanka sitzen in einem Raum an einem Tisch und lernen das Schreiben
Eine Gruppe von fünf Mädchen lachen in die Kamera
Kinder mit T-Shirts der FRIENDS Kinderhilfe International Sri Lanka sitzen am Strand

Weitere Projekte in Sri Lanka

Schauen wir uns die noch nähere Zukunft an. Wie wird sich Ihre Hilfe in Sri Lanka weiterentwickeln? Sind weitere Projekte geplant?

Sylvia Bobay: Im November haben wir den Neubau in unserem Center für Kinder mit einer Behinderung eröffnet, um die Aufnahme von weiteren Kindern und Jugendlichen sicherstellen zu können.  

In einem unserer Therapiezentren ist noch in diesem Jahr der Bau von einer kleinen Produktionsstätte zur Herstellung von verschiedensten Produkten, wie Seifen, Kerzen, Haarbänder und Schmuck angedacht, welche von den Jugendlichen aber auch den Müttern der von uns betreuten Kinder in der Tagesstätte hergestellt werden. 

Für nächstes Jahr planen wir den Bau eines Resource Centers. Eine Anlaufstelle für Kinder, in welcher Seelsorge, Karriereberatung und Zusatzunterricht für bedürftige Kinder und Jugendliche angeboten wird. Zudem können Jugendliche dort von uns bereitgestellte Computer und eine Bücherei nutzen.  

Des Weiteren planen wir, wenn finanziell möglich, die Übernahme eines weiteren Zentrums für Kinder mit einer Behinderung im Hochland, im Nuwara Eliya Distrikt.  

Frau Bobay, vielen Dank für das Gespräch.

Verein unterstützen

Sie möchten den Verein und seine wertvolle Arbeit in Sri Lanka unterstützen? Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie Sie dem Verein helfen können:

  • Sofortspende
  • Projektpatenschaft
  • Kinderpatenschaft
  • Unternehmenspartnerin oder -partner
  • Freiwilligenarbeit
  • Kauf von Produkten im Online-Shop der FRIENDS Kinderhilfe International
Logo des Vereins Friends Kinderhilfe International
FRIENDS Kinderhilfe International e.V.
Bildnachweis

© FRIENDS Kinderhilfe International

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