Worauf es beim Rückschnitt wirklich ankommt
Der Frühling ist die ideale Zeit, um Pflanzen im Garten zurückzuschneiden und ihnen so einen kraftvollen Start in die neue Saison zu ermöglichen. Doch beim Schneiden ist Fingerspitzengefühl gefragt. Besonders wichtig ist es, das Austriebsvermögen der jeweiligen Gehölze zu kennen:
Basitonisch austreibende Pflanzen treiben vor allem aus der Basis neu aus. Dazu gehören viele Sträucher wie Forsythien oder Holunder. Hier kann man ruhig etwas kräftiger schneiden, da die Pflanze von unten wieder durchtreibt. 5–10 Jahre alte Triebe können an der Basis entfernt werden, damit die Pflanze nicht überaltert.
Akrotonisch austreibende Pflanzen wachsen hauptsächlich an den Spitzen weiter, wie etwa viele Laub- und Nadelbäume (z. B. Eiche, Ahorn, Fichte). Bei Pflanzen mit dieser Wuchsform sollte man behutsam vorgehen und gezielt einkürzen. Ein Wachstumsgesetz besagt: „Je stärker der Schnitt, desto stärker der Austrieb.“ Deshalb ist weniger manchmal mehr.


Warum Pflanzen nach dem Rückschnitt Stärkung brauchen
Wer stark schneidet oder erntet, sollte auch etwas zurückgeben. In der Natur dienen abgefallenes Laub und verblühte Pflanzenteile als Nährstoffnachschub, wenn sie langsam verrotten. Wird jedoch im Frühjahr kräftig geschnitten, fehlen diese natürlichen Düngerquellen. Daher empfiehlt der Gärtnerhof Jeutter, hochwertigen Nährhumus dünn aufzubringen.
Dieser bereits „vorgekaute“ Pflanzenkompost ist besonders schnell verfügbar und unterstützt die Pflanze optimal in der Wachstumsphase. „Je besser eine Pflanze mit Nährstoffen versorgt ist, desto kräftiger blüht sie und desto mehr Pollen und Nektar bietet sie Insekten“, erklärt Johannes Martin Jeutter. Das fördert nicht nur die Gesundheit der Pflanzen, sondern auch die Biodiversität im Garten.
Rückschnitt mit Rücksicht
Wussten Sie, dass etwa 70 % der heimischen Schmetterlinge und Insekten ihre Eier im Spätsommer in den Krautschichten von Gräsern und Stauden ablegen? Dort überwintern die Larven und verpuppen sich im Frühling. Wer also Gräser und Stauden vor oder während des Winters komplett abschneidet, zerstört diesen wichtigen Lebensraum.
Johannes Martin Jeutter empfiehlt daher: „Stehenlassen bis zum Frühjahr!“ Erst wenn die Temperaturen milder werden und die Pflanzen zu treiben beginnen, sollten Gräser und Stauden zurückgeschnitten werden. So schützt man die Entwicklung der Insekten und trägt aktiv zum Erhalt der Artenvielfalt bei.
Fazit:
Ein gezielter Rückschnitt fördert das Wachstum und die Blühkraft der Pflanzen. Wer zusätzlich auch an die Insektenwelt denkt und die richtige Nährstoffversorgung sichert, schafft einen lebendigen und gesunden Garten!

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Tradition und Zukunft
Der Gärtnerhof Jeutter blickt auf eine über 110-jährige Geschichte im Gartenbau und mehr als 80 Jahre im Garten- und Landschaftsbau zurück.
Das Unternehmen ist auf Staudenproduktion, Gartencenter und Landschaftspflege spezialisiert und beschäftigt 35 Mitarbeiter.
Besondere Bedeutung wird auf eine fundierte Ausbildung gelegt, die mit einem ausgeklügelten Konzept unterstützt wird. Ziel ist es, mit Wissen und Freude zu arbeiten und dabei soziale sowie ökologische Verantwortung zu übernehmen.
Titelbild: von Olga – Adobe Stock
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Inhaber und Geschäftsführer des Gärtnerhofs Jeutter
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