Einmaliges Biotop im Landkreis
Das Naturschutzgebiet Spielburg in Göppingen ist ein wahrer Schatz der Region und spielt eine bedeutende Rolle für den Erhalt der einheimischen Flora und Fauna. An der Südwestseite des Hohenstaufen gelegen, markieren die Weißjurafelsen die Spielburg. Diese Felsen glitten vor etwa zweieinhalb Millionen Jahren als Scholle vom Hohenstaufen ab. Durch diese geologische Besonderheit konnte sich hier, umgeben von Streuobstwiesen und Hecken, eine kleine Alb-Heidelandschaft mit Kalk-Magerrasen, Kalkfelsen sowie Schutthalden bilden. 1994 wurde das 31 Hektar große Gebiet unter Naturschutz gestellt. Mit seiner reichen Vielfalt an Pflanzen und Tieren bietet das Naturschutzgebiet Spielburg seinen Besucherinnen und Besuchern einen einzigartigen Einblick in die natürliche Schönheit und den ökologischen Reichtum der Umgebung.
Die Spielburg beherbergt eine beeindruckende Vielfalt an Pflanzenarten, die aufgrund ihrer Seltenheit und Verwundbarkeit geschützt sind. Das Gebiet umfasst verschiedene Lebensräume, darunter Heiden, Streuobstwiesen, Hecken und Feldgehölze. Auf dem Gebiet finden sich seltene Orchideenarten, etwa die Hummel-Ragwurz, die den besonderen Charakter dieses Naturschutzgebiets unterstreichen. Die Spielburg ist auch Heimat für seltene Gräser und Kräuter, die eine wichtige Rolle im ökologischen Gefüge spielen. Über 320 Pflanzenarten nennen das Naturschutzgebiet Spielburg ihr Zuhause.
Streuobstwiesen mit seinen Apfel-, Birnen-, Kirschen- und Zwetschgenbäumen nehmen die größte Fläche des Naturschutzgebietes ein. Viele Besucherinnen und Besucher statten der Spielburg während der Obstbaumblüte im Frühling einen Besuch ab. Doch auch im Sommer, wenn bunte Schmetterlinge wie Schachbrettfalter, Schwalbenschwanz oder Großes Ochsenauge zwischen den Wildbluten umhertänzeln, lohnt sich ein Besuch allemal.
Neben den Pflanzen bietet das Naturschutzgebiet Spielburg auch zahlreichen Tierarten einen geschützten Lebensraum. Über 50 Vogelarten, darunter der Neuntöter, die Dorngrasmücke oder der Rotmilan, sind hier anzutreffen. Sie nutzen insbesondere die Hecken als Brutplatz und finden im Naturschutzgebiet auch ausreichend Nahrung. Seit 1989 existiert darüber hinaus ein Schafstall, um Schafen nachts und bei ungemütlichem Wetter einen Unterschlupf zu bieten und um die Beweidung zu unterstützen.


Schutz und Erhalt der Natur
Das Naturschutzgebiet Spielburg ist ein Ort des Schutzes und der Erhaltung der Natur. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Eingriff des Menschen zu minimieren. Um die sensible Flora und Fauna zu bewahren, ist das Betreten des Gebiets für Besucherinnen und Besucher nur auf den ausgewiesenen Wegen gestattet. Diese Wege dürfen nicht verlassen werden, um die natürlichen Prozesse und den Fortbestand der Tier- und Pflanzenwelt auf der Spielburg nicht zu stören. Daneben gibt es noch weitere Regeln, die eingehalten werden müssen. So ist es verboten, Feuer zu machen, Abfälle achtlos wegzuwerfen oder Luftfahrzeuge wie Drohnen zu starten. Hunde dürfen außerdem nur an der Leine geführt werden und das Fangen von Tieren oder die Beschädigung von Pflanzen sind verboten.
Gäste des Naturschutzgebietes können entweder mit dem eigenen Auto anreisen und den Parkplatz am westlichen Ortsrand von Hohenstaufen nutzen. Oder sie nutzen die Buslinie 933 von Göppingen nach Hohenstaufen. Als erste Anlaufstelle bietet sich der Aussichtspunkt am ehemaligen Steinbruch an. Hier kann man sich nicht nur einen guten Überblick über die Spielburg machen, sondern gleichzeitig die Aussicht auf das Filstal, die Schwäbische Alb, das Rehgebirge sowie den Schurwald genießen. Außerdem lohnt sich ein Spaziergang durch die Obstbaumwiesen- und Heckenlandschaft des Naturschutzgebietes Spielburg sowie der Besuch des Hohenstaufen selbst.
Bildnachweis
© Berthold Hänssler