Wie alles begann
1859 ist das Jahr, in dem es passierte und der erfolgreiche Weg geebnet wurde: Theodor Friedrich Wilhelm Märklin gründete einen Betrieb, der unter anderem Puppenküchen, Miniaturkutschen und Spielzeugkinderwagen herstellte. Er heiratete die aus Ludwigsburg stammende Caroline Hettich. Im selben Jahr stieg sie in das Unternehmen ihres Ehemannes ein. Sie war es auch, die das Geschäft in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz ausbaute. Die Aufträge liefen gut und der Erfolg blieb nicht aus.
Ein Sturz war es, der den bisherigen Erfolg beinahe zunichtemachte. Denn 1866 stürzte Theodor Friedrich Wilhelm Märklin die Kellertreppe hinunter und verletzte sich so stark, dass er an den Folgen starb. Dass es das Unternehmen noch heute gibt, ist dem Mut und der Hingabe von Caroline Hettich zu verdanken.


Leipzig und die erste Modelleisenbahn
Erst 1888 im Alter von 62 Jahren übergab die Unternehmerin die Führung des Betriebes ihren Söhnen Eugen und Karl. Diese führten nun die Geschicke des Unternehmens als „Gebr. Märklin“ weiter.
1891 übernahmen die Brüder den Blechspielzeughersteller Ludwig Lutz in Ellwangen. Der Startschuss für die erste Modelleisenbahn. Denn im selben Jahr stellten Eugen und Karl Märklin auf der Leipziger Frühjahrsmesse ihre erste Eisenbahn aus: eine Eisenbahn als Uhrwerkbahn mit Schienenanlage in Achter-Form. Der Grundstein für den weltweiten Erfolg des Göppinger Spielwarenherstellers wurde hier gelegt.
Märklin: Entwicklung bis heute
Das Unternehmen wurde von Generation zu Generation weitergegeben und blieb familiengeführt. Bis nach sinkenden Umsätzen und sogar Verlusten der Betrieb 2006 an die britische Finanzgruppe Kingsbridge Capital verkauft wurde. Drei Jahre später, ausgerechnet zum 150-jährigen Jubiläum des Unternehmens, wurde beim Amtsgericht Göppingen Insolvenz angemeldet.
Im Dezember 2010 jedoch beschlossen die Gläubiger, dass das Unternehmen aus eigener Kraft wieder erfolgreich werden könne. Und tatsächlich konnte die 2012 einen Bruttogewinn von zehn Millionen Euro verzeichnen.
2013 wurde der Spielzeughersteller von der Sieber & Sohn GmbH & Co. KG übernommen. Dies hatte eine positive Auswirkung auf den Umsatz. Außerdem wurde die Digitalisierung des Sortiments vorangetrieben, neue Zielgruppen erschlossen und die Internetpräsenz ausgebaut. 2020 betrug der Umsatz rund 112 Millionen Euro und durch die Corona-Pandemie stieg die Nachfrage um etwa 40 Prozent.


Made in Europe
Noch heute hat das Unternehmen, zu dem die Modelleisenbahnmarken Märklin, TRIX und Lehmann-Gartenbahn gehören, seinen Sitz und sein Stammwerk in Göppingen. Das zweite Standbein hat Märklin seit 2007 im ungarischen Győr. An diesen beiden Standorten werden die beliebten Modelleisenbahnen hergestellt – sozusagen alles Made in Europe. Etwa 1.200 Menschen sind bei Märklin beschäftigt.
- Märklineum
Im Märklineum erfahren Besucherinnen und Besucher alles zu der über 160-jährigen Firmengeschichte von Märklin. Durch interaktive Medientechnik und kreative Inszenierungen wird auf einer Ausstellungsfläche von 3.000 Quadratmetern diese Geschichte erlebbar gemacht.
Öffnungszeiten: Das Märklineum hat von Dienstag bis Sonntag von 10:00 – 18:00 Uhr geöffnet.
- Föderung der Kreissparkasse Göppingen
Die Kreissparkasse Göppingen hat sich stark dafür eingesetzt, dass die Sammlung wieder nach Göppingen kommt. Dafür hat die Kreissparkasse Göppingen einen Großteil der im Märklineum ausgestellten Exemplare von privaten Sammlern erworben und dem Museum zur Verfügung gestellt. Schauen Sie gleich vorbei und bestaunen Sie die faszinierenden Ausstellungsstücke.
Kundinnen und Kunden der Kreissparkasse Göppingen erhalten gegen Vorlage der Sparkassencard (Debitkarte) an der Kasse des Märklineums einen Rabatt in Höhe von zwei Euro auf das Einzelticket und einen Rabatt in Höhe von vier Euro auf das Familienticket.
Das Angebot ist befristet bis 31. März 2022.
Bildnachweis
© Märklin